Immer, wenn die Feiertage ein Wochenende verlängern, gibt es beim Lebensmittelkauf ein enormes Einsparpotenzial. So konnten wir dieses Jahr so viele Superschnäppchen machen, dass unsere Kühltruhe jetzt wieder voll ist.

Wir bekamen Gänsebrust mit 70 Prozent, Rindergeschnetzteltes mit 92 Prozent, Roastbeef mit 95 Prozent und verschiedene Lachs-Spezialitäten mit 50 bis 70 Prozent. Bei all diesen Angeboten haben wir kräftig zugeschlagen und so bei den Einkäufen rund 400 Euro auf den regulären Preis gespart.

Auffällig ist, dass viele Verbraucher nicht aufpassen und nicht intelligent einkaufen.

Da werden zum Beispiel eifrig Lebensmittel in den Korb gelegt, während direkt daneben die Mitarbeiterin des Supermarktes gerade die Preise reduziert. Ein, zwei Minuten gewartet – und schon hätte man den gleichen Artikel mit 50 oder gar 70 Prozent Ermäßigung bekommen. Wir halten es da mit dem Werbeslogan einer Supermarktkette aus England „every little helps“.

Das war noch zu Beginn des Weihnachtseinkaufs. Später war der Wagen voll und Zuhause die Kühltruhe gut bestückt.

Das war noch zu Beginn des Weihnachtseinkaufs. Später war der Wagen voll und Zuhause die Kühltruhe gut bestückt.

Tatsächlich muss man wachen Auges durch den Markt gehen und aufpassen, wie der jeweilige Supermarkt seine Reduzioerungen vornimmt. Die haben nämlich Regeln, an die sich die Mitarbeiter halten müssen und diese Regeln sind zugleich die Chance für den wirklich günstigen Einkauf.

Wer reduziert wie?

ALDI reduziert Fleisch und Fisch normalerweise nur um 30 Prozent, das ist für professionelle Schnäppchenjäger zu wenig. Die Aktionsprodukte werden ebenfalls bei Nichtverkauf im Aktionszeitraum um durchschnittlich dreißig Prozent reduziert. Selten gibt es mal mehr Prozente, das passiert nur bei Artikeln, die nun unbedingt abverkauft werden sollen und ist von Markt zu Markt sehr unterschiedlich.

Netto reduziert Frischfleisch und Fisch ebenfalls nur um 30 Prozent, was hier nicht gekauft wird, geht zurück an den Lieferanten. Was der dann damit macht? Stellen wir uns das lieber nicht vor. Jeder Markt hat eine extra Tiefkühltruhe für abgelaufenes Fleisch. Der Lieferant kommt dann regelmäßig und nimmt das abgelaufene Fleisch zurück. Netto ist aber eine gute Quelle für wirklich günstige Milch- und Aufschnittprodukte sowie alles andere aus dem Kühlregal. Diese Produkte werden nämlich kurz vor Ablaufdatum auf 9 Cent reduziert.

REWE reduziert ebenfalls im Standard um 30 Prozent. Auch das ist nicht wirklich spannend. Aber auch hier gibt es manchmal Ausnahmen.

KAUFLAND ist noch immer unser Favorit. Aufgrund des breiteren Angebotes mit einfach wesentlich mehr Artikeln bleibt auch immer etwas mehr übrig und muss dann reduzzert werden. Ein Kaufland-Markt in unserer Nähe hat inzwischen auf unsere Schnäppchenjagd reagiert und seine Reduzierungspolitik verändert. Dort sagte man mir kurz vor Weihnachten, man schmeisse die Lebensmittel lieber weg, als sie weiter zu reduzieren. Bislang hatten wir dort alle Fleisch- und Fischeinkäufe mit 80 – 90 Prozent Rabatt bekommen. Das ist seit ein paar Wochen nun Geschichte. Die beiden anderen Kaufland-Filialen im Umkreis halten sich aber weiterhin an die Reduzierungsvorgaben. Es ist ja betriebswirtschaftlich auch besser, noch 10 oder 20 Prozent für einen Artikel zu bekommen, als ihn einfach zu vernichten. Denn das kostet und bringt natürlich nur Verlust.

Kaufland rüstet zurzeit die Filialen um, die Produktpräsentation wirkt edler, die Kühlanlagen werden durch neue Kühlschränke mit Glastüren ausgetauscht, insgesamt versucht Kaufland, die Artikel etwas großzügiger und damit hochwertiger zu präsentieren. Dadurch geht Platz verloren. . Deshalb fliegen beim Umbau Artikel aus dem Sortiment. Uns ist es in den letzten Wochen mehrfach gelungen, Artikel in größerer Menge zum Einzelpreis von 1 Cent zu bekommen. Neben lang haltender Dosenwurst war da zum Beispiel auch teure Babymilch dabei, die wir dann über Kleinanzeigen für Normalpreis minus 30 Prozent sehr schnell verkaufen konnten.

Schnäppchenjagd als Wettbewerb

Bei uns ist die Schnäppchenjagd eine Art interner Wettbewerb geworden. Es gewinnt derjenige, der das wertvollste Schnäppchen findet. Wir sprechen auf der Fahrt zum „Jagdrevier“ und auf der Rückfahrt über die erreichten Erfolge und motivieren uns so, genau hinzusehen und intelligent einzukaufen. Vor Weihnachten habe ich mit dem Geschnetzelten vom Simmertaler Rind gewonnen, vor Silvester gewann meine Freundin mit dem Roastbeef, denn das war von 39,90 Euro/Kilo auf 2 Euro/Kilo runtergesetzt. Bei rund vier Kilo Roastbeef lag die Ersparnbis allein bei diesem Artikel bei über 150 Euro.

Nun würde man zum vollen Preis sicher nicht vier Kilo kaufen, insofern muss man die tatsächlich erzielte Ersparnis auch aus diesem Blickwinkel sehen. Ich versuche deshalb immer, das „ersparte“ Geld auch in Relation zum „normalen“ Einkaufsverhalten zu sehen.

Tatsache ist wohl, dass wir inzwischen bei Preisen etwas anders denken. So kauften wir vor Weihnachten 20mal Butter, weil diese mit 99 Cent etwa zum halben üblichen Preis von Markenbutter im Angebot war. Die Butter kann man gut in der Tiefkühltruhe lagern und entnimmt dann nur das, was man braucht. Gespart haben wir damit 12 Euro im Vergleich zur günstigsten regulär bepreisten Butter.